01.10.2019

Wie erkennt man sichere Schließzylinder?

Einbrüche sind in der heutigen Zeit leider keine Seltenheit mehr. Vor allen in Großstädten wird viel gestohlen. Oftmals kommen die Diebe dabei direkt durch dies Haustür. Dies ist dem Umstand geschuldet, da viele Menschen leider zu wenig Wert auf einen guten und vor allem sicheren Schließzylinder legen.

Der Schließzylinder ist das zentrale Bauteil der Tür. Mit ihm steht und fällt es, ob der Einbrecher sich leicht Zugang zum Objekt verschaffen kann. Dabei gehen die Diebe nicht gerade zimperlich vor, wenn es darum geht ein Schloss zu knacken. So wird gebohrt, gesägt und auch gehämmert. Damit man also die Sicherheit eines Schließzylinders bewerten kann, muss man genauso beim Test vorgehen.

Schloss mit Schlüsseln

Wie funktioniert ein Schließzylinder?

Um zu verstehen, was einen guten Schließzylinder ausmacht, muss man zunächst dessen Funktionsweise verstehen. Der Schließzylinder hat mehrere Bestandteile. So besteht dieser aus einem Gehäuse, einem sogenannten Kern, einer Schließnase und einer Sperreinrichtung. Wie der Name bereits vermuten lässt, sorgt die Sperreinrichtung dafür, dass der Schließzylinder verschlossen bleibt. Dies geschieht meist mithilfe von mehreren kleinen Stiften.

Nur, wenn man den richtigen Schlüssel in das Schloss einführt, kann man den Schließzylinder öffnen. Dabei dreht der Schlüssel die Stifte im Schloss, bis diese sich nicht mehr verkeilen. Nun kann das Schloss geöffnet werden. Ein Schlüssel besitzt mehrere Einkerbungen und Bohrungen. Nur wenn diese an die Schließnasen angepasst sind, passt der Schlüssel.


So ticken die Einbrecher

Wie bekommen die Einbrecher die Tür überhaupt geöffnet, wenn sie keinen passenden Schlüssel besitzen? Dies ist bei vielen Schlössern leider recht einfach. Zudem gehen die Diebe oftmals rabiat vor, um sich Zutritt zur Wohnung zu verschaffen. Viele versuchen beispielsweise mit Gewalt den Zylinder herauszureißen. So kann dieser natürlich die Tür nicht mehr sicher verschließen. In den meisten Fällen wird dafür eine Zange oder ein ähnliches Werkzeug verwendet. Eine andere Option ist, dass die Diebe den Schließzylinder einfach verstören. Dafür werden vorrangig Bohrmaschinen verwendet. Mit diesen Werkzeugen werden die Schlösser aufgebohrt. Die Stifte haben keinen Halt mehr und die Tür lässt sich öffnen.

Selbstverständlich gibt es auch noch andere Methoden, mit denen sich Diebe Zugang verschaffen wollen. So arbeiten beispielsweise viele mit sogenannten Lockpicking-Tools. Dabei handelt es sich um Haken, mit welchen die Diebe versuchen die Stifte hochzudrücken.

Darauf sollte man bei einem sicheren Schließzylinder achten!

Schloss-Aufbohrschutz

Wenn man weiß, wie die Einbrecher vorgehen, so kann man sich wesentlich besser gegen deren Methoden mit dem passenden Schließzylinder schützen. Vor allem sollte ein gutes Schloss einen An- und Aufbohrschutz haben. Die Zylinder sind dann meist aus Wolfram gefertigt. Dabei handelt es sich um ein Metall, welches nicht gebohrt werden kann. Besteht der Schließzylinder aus diesem Material, so wird der Bohrer der Diebe am Schloss versagen.

Zudem ist es wichtig, dass eine Nachschließsicherheit vorhanden ist. Ein sicherer Zylinder sollte sich nur mit einem Originalschlüssel und nicht mit einem nachgefertigtem Modell öffnen lassen. Desweiteren ist ratsam, wenn man auf einen sogenannten Ziehschutz setzt. Dieser verhindert, dass der Schließzylinder aus dem Schloss gezogen werden kann. Oftmals setzen die Hersteller dafür einen waagerechten Stift ein, welcher den Zylinder sichern soll. Diese Maßnahme klingt sehr simpel, ist jedoch durchaus effektiv. Eine andere Möglichkeit wäre an dieser Stelle ein sogenannte Sicherheitsbeschlag. Auch dieser kann verhindern, dass der Zylinder aus dem Schloss gezogen wird.

Als Nächstes ist es wichtig, dass der Schließzylinder einen Aufsperrschutz hat. Dies gelingt, indem mehrere Stifte eingesetzt werden. Grundsätzlich kann gesagt werden, je mehr Stifte der Zylinder hat, umso sicherere ist er. Mehrere Stifte erschweren es Einbrechern das Schloss mit einem Lockpicking-Tool zu öffnen. Letztlich ist es ratsam, wenn auf eine Sicherheitskarte Rücksicht genommen wird. Nur diese kann wirklich Sicherheit gewährleisten, wenn man den Sicherheitsschlüssel nachmachen lassen muss. Nur dem Besitzer der Schlüsselkarte wird der Schlüssel nachgemacht. Jede Schlüsselkarte ist einmalig, sodass es an dieser Stelle auch zu keinerlei Verwechslung kommen kann.

So erkennt man einen guten Schließzylinder

Natürlich kann der Verbraucher nur schwer erkennen, welcher Zylinder wirklich gut ist. Schließlich ist dieser auch kein Fachmann, wie ein Schlüsseldienst in Oberhausen. Dennoch gibt es sinnvolle Hilfsmittel, mit welchen man einen guten Schließzylinder ausmachen kann.

Problematischer wird die Angelegenheit jedoch dadurch, dass es für die oben genannten Kriterien gar keine klaren Regelungen gibt. Theoretisch könnte sich jedes Schloss Sicherheitsschloss nennen, obwohl es keinerlei der oben genannten Kriterien erfüllt. Die Hersteller haben sich jedoch mehr oder weniger auf eine Art der Kennzeichnung geeignet. So verweisen viele Hersteller von Sicherheitsschlössern auf die DIN 1627. In dieser Norm werden verschiedene Sicherheitsklassen definiert. Je höher die Sicherheitsklasse ausfällt, umso sicherer ist demnach auch der Schließzylinder. Ratsam ist es, wenn man mindestens auf einen Schließzylinder der Stufe 2 setzt. Dieser bietet schon deutlich mehr Sicherheit als herkömmliche Zylinder.

Es gibt auch Hersteller, welche eine sogenannte VdS-Kennzeichnung vornehmen. Hier kann man drei verschiedene Stufen wiederfinden. Die Kennzeichnung erfolgt durch Sterne. Ein sicherer Schließzylinder hängt von vielen Faktoren ab. Je höher die Stufe, desto sicherer ist das Schloss. Zudem ist es sehr ratsam, wenn man den Kauf eines Schließzylinders in einem Fachgeschäft vornimmt.



Autor: Jürrgen Frenzel

Autor: Jürgen Frenzel

ist Schlüsseldienstler aus Leidenschaft und auch im Web ist er zuhause und publiziert
gerne Artikel über die Themen Sicherheitstechnik, Einbruchschutz und Schlüsseldienste.